Alle Jahre wieder sind Menschen mit Behinderungen zu Gast beim Bundespräsidenten in der Wiener Hofburg
„Bitte fühlen Sie sich alle herzlich willkommen in der Hofburg.“ Mit diesen Worten begrüßte Bundespräsident Alexander Van der Bellen vergangenen Freitag Abend – zwischen Gesprächen zur aktuellen Regierungsbildung – 200 Gäste am Weihnachtsempfang für Menschen mit Behinderungen in der Wiener Hofburg. Mit Blick in den Zeremoniensaal sprach der Bundespräsident bei der Vorbereitung auf den Empfang „positiv überrascht über die Vielfalt an Organisationen“ gewesen zu sein.
Vom Rednerpult aus unterstrich er welch „lebendige, hilfsbereite, solidarische Gesellschaft wir sind“- und dass hier „Menschen mit Behinderungen in der Mitte der Gesellschaft stehen.“ Van der Bellen verband die Ansicht, dass schon „viel erreicht worden“ ist mit einer Empfehlung zu Wachsamkeit und weiterem Engagement: „Politik ist keine lineare Entwicklung, … wenn es Rückschläge gibt, ist es wichtig, dass man darauf aufmerksam macht.“ Der Bundespräsident schloss seine Rede mit dem verbindenden Gedanken dass „alle Menschen, ob mit oder ohne Behinderungen ein Recht auf ein Selbstbestimmtes Leben haben.“
Nach dem Applaus für die Grußworte des Bundespräsidenten beginnt Herbert Pichler, Präsident des Österreichischen Behindertenrates, seine Ansprache mit den Worten: „Es war ein sehr erfolgreiches Jahr in Sachen Behindertenpolitik.“ Dabei denkt er an das Inklusionspaket, das 45 Millionen Euro mehr für Beschäftigung für Menschen mit Behinderungen bringt und die Rechte des Behindertenanwalts stärkt. Präsident Pichler nutzt die besondere Gelegenheit jenen zu danken, die das Inklusionspaket ermöglicht haben und er fügt hinzu: „Dieser Tage ist in letzter Minute ein weiterer Erfolg dazugekommen. Seit 1998 waren Menschen mit Behinderungen keine besondere Zielgruppe beim AMS. Sozial-Minister Alois Stöger hat die Gruppe der Menschen mit Behinderungen jetzt wieder zu einer Zielgruppe für das AMS gemacht.“ Eine wichtige Maßnahme zur Inklusion am Arbeitsmarkt.
Den Blick in die Zukunft gerichtet stellt der Präsident des Österreichischen Behindertenrates fest: „Es ist noch viel zu tun.“ Eines der wichtigsten Ziele wäre es den Inklusionsfonds mit Geld von Bund und Ländern auszustatten – u.a. zur Absicherung und Ausweitung der persönlichen Assistenz auch auf kognitiv und psychisch beeinträchtigte Menschen. Wie weitere Erfolge gelingen sollen? „Wir hätten den Inklusionsfonds nicht geschafft, wenn wir nicht gemeinsam dafür gearbeitet hätten.“ Hebert Pichler ist von der Wichtigkeit überzeugt mit vereinten Kräften gemeinsam für Lösungen einzutreten. Und er vertraut darauf, dass das auch die Partnerorganisationen so sehen, wenn er zum Abschluss sagt: „Die 5 sozialen Dachorganisationen – sie vertreten insgesamt 716 Organisationen in Österreich – werden auch in Zukunft weiter zusammenarbeiten.“
Nach den Ansprachen las Kammerschauspielerin Maria Happel: „Engel Fidor rettet Weihnachten“ und der Schauspieler Gregor Seeberg gab „eine kleine Weihnachtsgeschichte“ zum Besten. Die Gardemusik begleitete im Anschluss alle bei „O Tannenbaum“.
Es folgten vier Weihnachtslieder des Kammerchors der Oberstufe des Gymnasiums der Wiener Sängerknaben. Bundespräsident Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer nahmen sich danach viel Zeit, um von Tisch zu Tisch zu gehen und mit den Gästen zu plaudern. Dazu hat das Bläserensemble der Gardemusik Wien weihnachtliche Weisen gespielt.
Es war ein gelungener Abend. Herzlichen Dank!
Weitere Fotos gibt es auf der Homepage der Präsidentschaftskanzlei.