Einhand-Oskar, Sensoren, die Sehen helfen und ein Rehabilitationstrainer machen das Leben einfacher
- UNIQA Österreich und Österreichischer Behindertenrat vergeben Preis an drei Projekte 2018
- Zwei Schülerteams und ein Student haben Prototypen für Menschen mit Behinderungen realisiert, die das Leben einfacher machen
- Die drei Sieger des UNIKATE Ideenwettbewerbs stehen fest
Die Sieger des UNIKATE Ideenwettbewerbs 2018 für Menschen mit Behinderungen stehen fest. Der Ideenwettbewerb, der 2011 ins Leben gerufen wurde, zeichnet Ideen aus, die das Leben von Menschen mit Behinderungen vereinfachen. UNIKATE sind ein gemeinsames Projekt von UNIQA Österreich, dem Österreichischen Behindertenrat und dem Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung der TU-Wien.
Der Preis geht heuer an die Schüler Niklas Brandacher und Marlene Feuchtinger (HTL Braunau), Felix Götzhaber und Marco Kobald (HTL Klagenfurt) sowie den Studenten Johannes Strelka-Petz (TU Wien). Alle drei Siegerprojekte werden mit jeweils 2.000 Euro Preisgeld unterstützt. Peter Eichler, Vorstand UNIQA Österreich und Herbert Pichler, Präsident des Österreichischen Behindertenrats, ehrten die Sieger im UNIQA Tower. Eichler: „Es ist immer wieder sehr berührend, wenn man sieht, wie technische Lösungen plötzlich das Leben von Menschen mit Behinderungen einfacher machen und ihnen dadurch neue Möglichkeiten eröffnen.“ Behindertenrat-Präsident Herbert Pichler schlägt in dieselbe Kerbe: „Durch UNIKATE wird Inklusion zum Innovationsmotor. HTL-Schülerinnen und Schüler sowie TU-Studierende arbeiteten zusammen mit Menschen mit Behinderungen an technischen Innovationen für ein barrierefreieres Leben. Zusammenarbeit und Vernetzung sind für den Österreichischen Behindertenrat besonders wichtig. UNIKATE zeigt, was daraus Großartiges entstehen kann.“ Im Rahmen eines Inkubator-Workshops an der TU Wien wurden die eingereichten Projektideen im Februar gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen weiterentwickelt.
Projekt 1: ReVision – Wenn Sensoren Sehen helfen
Niklas Brandacher und Marlene Feuchtinger von der HTL Braunau haben eine Orientierungshilfe erfunden und entwickelt, die Menschen mit Sehbehinderung hilft. Ein Ultraschallsensor zeichnet die Entfernung zu einem potenziellen Hindernis auf. Die in einer Art „Taschenlampe“ verbaute Elektronik, konvertiert die ermittelten Entfernungswerte anschließend in ein Vibrationssignal, welches mit seiner Intensität den Abstand zum Hindernis fühlbar machen soll. Zusätzlich zur Taschenlampe wurde ein App-Prototyp entwickelt, der über eine Sprachausgabe die Distanz zu Hindernissen akustisch vermittelt.
Projekt 2: Der „Einhand Oskar“ – Eine Einhand-Braille-Tastatur
Johannes Strelka-Petz der an der TU Wien Verfahrenstechnik studiert, hat die Einhand Braille-Tastatur „Oskar“ erfunden und umgesetzt. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Braille-Zeile für PCs. Die Tastatur wird ohne Unterlage mit einer Hand bedient. Das ist für Menschen mit Sehbehinderung praktisch, wenn sie etwa in der U-Bahn ein SMS oder E-Mail schreiben wollen.
Projekt 3: MemoActive Rehabilationstrainer
Felix Götzhaber und Marco Kobald von der HTL Klagenfurt hatten die Idee einen MemoActive Rehabilitationstrainer umzusetzen. Ein Computerprogramm hilft die Genesung, etwa nach einem Schlaganfall oder einem Schädel-Hirn-Trauma, zu beschleunigen. Der Trainer animiert nicht nur Übungen durchzuführen, sondern auch sie richtig durchzuführen. Er gibt Rückmeldung, ob eine Bewegung korrekt durchgeführt worden ist, oder nicht.
UNIQA Stiftung
Rund eine Million Euro will die UNIQA Versicherungsverein Privatstiftung 2018 für soziale Projekte, die – direkt oder indirekt – vorwiegend der Gesundheit der Versicherungsnehmer von UNIQA Österreich zugutekommen, zur Verfügung stellen. Hintergrund ist die Überzeugung von UNIQA, dass jedes Unternehmen die Verpflichtung hat, der Gesellschaft einen Teil seines Erfolgs zurückzugeben. Ein Projekt kümmert sich um technische Lösungen, die das Leben von Menschen mit Behinderung erleichtern (UNIKATE), das zweite kommt der Gesellschaft im Allgemeinen zugute, weil hier Orte, an denen es keine Defibrillatoren gibt, mit solchen ausgestattet werden. Eines sorgt für mehr geistige und körperliche Bewegung unserer Kinder in den Schulen, und das vierte investiert in Start-ups, die sich mit dem Thema Gesundheit befassen.
Österreichischer Behindertenrat
Der Österreichische Behindertenrat ist die Dachorganisation der Behindertenverbände Österreichs. Sie vertritt mit 80 Mitgliedsverbänden die Interessen von rund 400.000 Menschen mit Behinderungen in Österreich und ist als Mitglied des Europäischen Behindertenforums (EDF) auch international aktiv.