Behindertenrat fordert Herauslösung aus dem Pflegegeldsystem
Mit der Taskforce Pflege soll die Zukunft des österreichischen Pflege- und Betreuungssystems gesichert werden. Der Österreichische Behindertenrat setzt sich für ein System ein, das Menschen mit Behinderungen Selbstbestimmung und Teilhabe ermöglicht. Im vor kurzem veröffentlichten Bericht zur Taskforce Pflege wurden bereits erste Schritte wie z.B. die Einrichtung eines Inklusionsfonds angesprochen.
Herauslösung aus dem Pflegegeldsystem
Um Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, müssen ihre Unterstützungsleistungen aus dem Pflegegeldsystem herausgelöst werden, das Pflegegeld um Leistungen der Teilhabe ergänzt und in ein Inklusionsgeld umgewandelt werden. Mit dem Inklusionsgeld würden nicht nur Pflegeleistungen sondern auch Teilhabeleistungen abgedeckt, wie beispielsweise Persönliche Assistenz. All dies wäre aus dem im Endbericht angesprochenen Inklusionsfonds zu finanzieren.
Bei der Einstufung und Zuerkennung muss dabei die Frage im Mittelpunkt stehen, welche Mittel es braucht, damit die Personen mit Behinderungen gleichberechtigt und selbstbestimmt leben können. Besonders für Menschen mit Lernschwierigkeiten, psychischen Erkrankungen und dualen Sinnesbehinderungen, deren Bedarfe im jetzt bestehenden System nicht berücksichtigt werden, ist das eine dringend benötigte Entwicklung.
„In der Diskussion zur Pflegereform fehlt oftmals der Fokus auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen mit Behinderungen. Menschen mit Behinderungen muss ermöglicht werden, selbstbestimmter Teil der Gesellschaft zu sein. Die Pflegereform muss dies gewährleisten und dafür braucht es jetzt endlich das schon lange zugesicherte Inklusionsgeld“, so Herbert Pichler, Präsident des Österreichischen Behindertenrates.