Neue Förderschienen und Projekte
Speziell ausgebildete Bewegungs- und Informationscoaches sollen im Rahmen einer neuen Förderoffensive Menschen mit Behinderungen für Bewegung und Sport sensibilisieren, begeistern und nachhaltig gewinnen.
Das Sportministerium hat eine auf vier Säulen stehende Förderoffensive ins Leben gerufen, mit der einerseits die Strukturen für den Behindertenspitzensport gestärkt und andererseits mehr Menschen mit Behinderungen nachhaltig in Bewegung gebracht werden sollen. Bewegungs- und Informationscoaches sprechen im Rahmen der Offensive Menschen mit Behinderungen in ihrer jeweiligen Lebenssituation an und versuchen, sie für Sport zu begeistern. Sie informieren über Sportarten und Vereinsangebote und bereiten den Einstieg in ein Vereinsleben vor. Das Budget für die Projekt-, Struktur- und Athlet*innenförderung im Behindertensport wurde gegenüber 2021 um 190 Prozent auf 2,64 Mio. Euro aufgestockt.
Säule 1: Aufstockung der Mittel für Spitzensport in Verbänden
Mit der zusätzlichen Förderung in Höhe von 500.000 Euro sollen die Rahmenbedingungen für den Behindertenspitzensport verbessert werden. Antragsberechtigt sind alle Fachverbände, der Österreichische Behinderten-Sportverband und Special Olympics Österreich.
Säule 2: Athletenspezifische Spitzensportförderung
Seit der Austragung der Olympischen Sommerspiele und der Paralympics in Tokio erhalten alle Medaillengewinner*innen jährlich für Trainingsmaßnahmen 75.000 Euro. Insgesamt 231.000 Euro werden an weitere aussichtsreiche Paralympics-Athlet*innen ausgeschüttet.
Säule 3: Fördercall Inklusion/Breitensport
Im Rahmen eines Wettstreits der Ideen für die Schwerpunktbereiche Gendergerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Integration und Inklusion wurden neuen Projekte im Bereich Inklusion mit einer Gesamtsumme von 640.000 Euro ausgewählt, die im Jahr 2022 ausgezahlt werden.
Säule 4: Bewegungs- und Informationscoaches/Breitensport
Das Programm der Bewegungs- und Informationscoaches wird bis 2026 auf ganz Österreich ausgerollt. Insgesamt fließen 1,37 Mio. Euro in das Projekt, wobei der größte Teil für Personalkosten eingesetzt wird.
Die Coaches nehmen folgende Aufgaben wahr:
- neue Zugänge zu Menschen mit Behinderung finden (Schulen, Selbsthilfegruppen), alte Zugänge neu entdecken (Rehabilitationszentren)
- Überzeugungsarbeit leisten, wie wertvoll regelmäßige körperliche Aktivität für Menschen mit Behinderungen ist
- Beratung: Welche Sportart ist passend? Von wem wird sie wo angeboten?
- körperliche und emotionale Vorbereitung auf den Sportbetrieb im Verein
- zeitlich begrenzte, weiterführende Betreuung im Verein, um die Sportausübung nachhaltig abzusichern
- Bindeglied zwischen Vereinssportler*in und Vereinen des Österreichischen Behindertensportverbands sowie Dach- und Fachverbänden
Behindertensportverband leistet Beitrag für Inklusion
Die Präsidentin des Österreichischen Behindertensportverbands (ÖBSV) Brigitte Jank, erklärte, dass der Verband einen wichtigen Beitrag für die Inklusion leiste. Um Menschen mit Behinderungen vom großen Nutzen regelmäßiger Bewegung im Rahmen eines Sportvereins zu überzeugen, brauche es Expert*innen mit Empathie, sozialer und sportspezifischer Kompetenz. Mit deren Unterstützung könne es gelingen, dass Menschen mit Behinderungen das Vertrauen finden, um diese körperliche und emotionale Herausforderung anzunehmen.
Kerstin Huber-Eibl, Quelle: Pressekonferenz: Gute Aussichten für Behindertensport – neue Förderoffensive des Sportministeriums, 26. April 2022