Von 25. bis zum 26. Juni 2022 fand die jährliche Generalversammlung des Europäischen Behindertenforums (EDF) statt – diesmal in Athen, Griechenland. Rund 200 Vertreter*innen von Mitgliedsorganisationen nahmen an diesem Event teil. Den Österreichischen Behindertenrat vertraten Daniele Marano (Präsidiumsmitglied des Österreichischen Behindertenrats) sowie Christina Wurzinger (EDF-Vorstandsmitglied) und Gudrun Eigelsreiter.
Von Gudrun Eigelsreiter
Eröffnet wurde die Generalversammlung von Yannis Vardakastanis, dem Präsidenten des EDF, der die Teilnehmer*innen vor Ort und online begrüßte. Auch Helena Dalli, EU-Kommissarin für Gleichstellungspolitik, die Vizepräsident*innen des EU-Parlaments Dimitris Papadimoulis und Eva Kaili, der Geschäftsführer von IDA – der internationalen Allianz für Menschen mit Behinderungen, Vladimir Cuk und viele andere Vertreter*innen der europäischen sowie internationalen Gemeinschaft für Menschen mit Behinderungen hielten Begrüßungsreden.
EDF-Generalversammlung stand im Zeichen von Wahlen
Sowohl der Präsident als auch der Vorstand und weitere Leitungsgremien von EDF-Ausschüssen wurden von den Mitgliedern für die Amtsperiode 2022–2026 gewählt. Präsident Yannis Vardakastanis wurde wieder als Präsident bestätigt, und auch Christina Wurzinger wurde wieder in den aus 16 Mitgliedern bestehenden Vorstand gewählt. Auch das 25-jährige Bestehen des Europäischen Behindertenforums wurde gefeiert.
Zu den wichtigsten Ergebnissen dieses Treffens gehören
- die Verabschiedung einer Erklärung zu den Rechten von Frauen und Mädchen mit Behinderungen
- die Annahme der Ausrichtung des EDF an einer „Green Policy“, die eine nachhaltigere, umweltbewusstere Behindertenbewegung schaffen wird
Das EDF verpflichtet sich durch die „Green Policy“, die Auswirkungen der Klimakrise auf Menschen mit Behinderungen zu untersuchen. Das EDF wird auch sein Engagement für „grüne Politik“ wie den „EU Green Deal“ verstärken.
Die Klimakrise einschließlich der zunehmenden Hitzewellen und Umweltkatastrophen, schwindender Energiequellen und mangelndem Ausbau alternativer Energiequellen bekommen alle Menschen zu spüren – auch Menschen mit Behinderungen. Jene oftmals umso mehr, da sie häufig von Armut betroffen sind und sich dadurch höhere Energiepreise, die Hitzewellen und Umweltkatastrophen besonders stark auswirken.
- Beschluss darüber, dass das EDF im Frühjahr 2023 als Gastgeber für das Europäische Parlament der Menschen mit Behinderungen in Brüssel fungieren wird. Dieses Parlamentstreffen findet alle fünf Jahre statt. Das primäre Thema des Parlaments lautet „Aufbau einer inklusiven Zukunft für Menschen mit Behinderungen in der EU“.
- Der Europäische Tag der Menschen mit Behinderungen findet am 24. und 25. November 2022 in Brüssel statt. Interessierte können sowohl vor Ort als auch online teilnehmen.
- Verabschiedung des EDF-Berichts für 2021 und der Aktivitäten für 2023
- Verabschiedung einer Resolution zum Frieden im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine
- Thema waren auch die Richtlinie zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt (siehe Petition zur Beendigung der Zwangssterilisation); die Reform des EU-Wahlrechts; die EU-Strategie über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und die Überprüfung der EU durch das UN-BRK-Komitee (das UN-Komitee für die Rechte von Menschen mit Behinderungen).
- Das EDF veranstaltete anlässlich des 25-jähriges Bestehens des EDF für alle Teilnehmer*innen ein Galadinner. Dieses bot Gelegenheit, die von der Behindertenbewegung erzielten Fortschritte zu feiern.