Das Sozialministerium möchte in den kommenden Jahren die Ausbildungsangebote für Gebärdensprach-Dolmetscher*innen ausbauen. Zudem soll in allen Bundesländern eine zentrale Anlaufstelle zur Vermittlung von Gebärdensprach-Dolmetsche*:innen geschaffen werden. Diese Ziele bekräftigte Sozialminister Johannes Rauch anlässlich des Tages der Gebärdensprache am 23. September 2022: “In den vergangenen Jahren sind einige Schritte gelungen, um für Menschen mit Hörbehinderung die Teilhabe an der Gesellschaft zu verbessern. Diesen Weg müssen wir weitergehen.“
In Österreich leben fast eine halbe Million Menschen mit einer Hörbehinderung. Rund 7.000 Menschen sind hochgradig schwerhörig oder gehörlos. Gehörlose Menschen kommunizieren häufig mittels Gebärdensprache, die in Österreich in der Bundesverfassung als eigenständige Sprache anerkannt ist. Das Sozialministerium betont in einer Aussendung, dass die Förderung der Kommunikation für Menschen mit Hörbehinderungen sowie Barrierefreiheit in der Kommunikation große Anliegen seien.
Informationen für Menschen mit Hörbehinderungen
Im Zuge des Kommunikationsschwerpunktes zum Thema COVID-19 steht ein breites, barrierefreies Angebot an Informationen für Menschen mit Hörbehinderungen zur Verfügung. Dazu zählen Gebärdensprachvideos und Videos mit Untertiteln auf der Webseite des Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Gebärdensprachdolmetscher*innen bei öffentlichen Veranstaltungen und ein Relay-Service für die Infohotline, das durch das Ressort gefördert wird.
Im Nationalen Aktionsplan (NAP) Behinderung 2022-2030 wird in den kommenden Jahren vor allem der Ausbau der Ausbildungsangebote für Gebärdensprachdolmetscher*innen und der Schaffung einer zentralen Anlaufstelle zur Vermittlung von Dolmetschleistungen in Gebärdensprache in allen Bundesländern forciert. Im Bereich der Förderung wird ein Fokus auf Innovation gelegt. Seit 2021 können neben der Gebärdensprachdolmetschung auch die Schriftdolmetschung, weitere Assistenzangebote und der Einsatz diverser neuer Technologien gefördert werden.
SEXbaff: Aufklärungsplattform in Gebärdensprache
Das equalizent Kompetenzzentrum Wien entwickelte „SEXbaff!“, eine Sexualaufklärungsplattform für gehörlose Jugendliche. Die Entwicklung wurde vom Sozialministerium gefördert. Beim World Summit Award Austria 2021 wurde „SEXbaff!“ zum besten österreichischen Projekt in der Kategorie „Learning & Education“ gekürt und für den internationalen Preis nominiert.
Service-Link
Sozialministerium: Infos in Österreichischer Gebärdensprache
Sozialministerium: Service für Bürger*innen in Österreichischer Gebärdensprache
Sozialministerium: Broschürenservice in Österreichischer Gebärdensprache