Am 24. Oktober 2022 wurde bei einer Konferenz im Seminarzentrum Catamaran, Wien, die Sicherstellung der beruflichen Teilhabe von Menschen mit hohem und komplexem Unterstützungsbedarf aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Folgende Organisationen besprachen gemeinsam dieses Thema: Lebenshilfe Österreich, Österreichischer Behindertenrat, Caritas Österreich, Diakonie Österreich, Dachverband berufliche Integration Austria, dabei-austria und Sozialwirtschaft Österreich in Kooperation mit dem ÖGB Chancen Nutzen Büro.
Die Sicherstellung der beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist ein zentrales Anliegen, das sich aus der UN-Behindertenrechtskonvention ableitet. In der Auseinandersetzung mit der Thematik zeigt sich, dass es gerade bei hohem und komplexem Unterstützungsbedarf offene Fragen gibt. Diese reichen von rechtlichen Fragen über die Frage, was verstehen wir unter einem inklusiven Arbeitsmarkt und was bedeutet Arbeit im Kontext von Menschen mit hohem und komplexem Unterstützungsbedarf bis hin zur veränderten Rolle sozialer Dienstleister*innen und vielem mehr.
Ziel der Konferenz war es, einen Raum zur Diskussion und zur Klärung der Rahmenbedingungen zur beruflichen Teilhabe von Menschen mit hohem und komplexem Unterstützungsbedarf zu bieten. Es wurde ein gemeinsames, besseres Verständnis für einen inklusiven Arbeitsmarkt und die nötigen Unterstützungsstrukturen entwickelt.
Bei der Konferenz wurde beleuchtet, warum es berufliche Teilhabe braucht und welche Möglichkeiten es in Zukunft geben könnte.
Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Dimmel (Nikolaus Dimmel (InnoSozial/Salzburg, Zentrum für Sozialwirtschaft/Graz) berichtete über neue Wege der Einkommens- und Bedarfssicherung.
Es wurden gelungene Beispiele zu Beschäftigung und Entlohnung aus Österreich, Deutschland und Luxemburg betrachtet. So wurden beispielsweise die Projekte „LOT“ und „Jobwärts“ vorgestellt, die berufliche Qualifizierung im Fokus haben. Andrea Seeger (Access Inklusion im Arbeitsleben gemeinnützige GmbH, Erlangen) referierte über die Schaffung passgenauer Arbeitsplätze mit dem Budget für Arbeit. Michèle Racké (APEMH) stellte das Gehaltsmodell in Luxemburg vor. Abschließend berichtete Andreas Jesse (dabei-austria) über Pilotmodelle aus Österreich.
In Arbeitsgruppen wurde über das Recht auf Arbeit, über die Frage, was Leistung ist, über notwendige Qualifizierung, über die Frage, wie der Unterstützungsbedarf festgestellt werden kann und über die Frage, was vom bisherigen System unbedingt erhalten bleiben soll, gesprochen.
Nach den Impulsvorträgen fanden Gruppendiskussionen statt. Deren Arbeitsergebnisse wurden im abschließenden Plenum diskutiert und ergänzt.
Zusammenfassung in Bildern
Präsentationen
- „Neue Wege der Einkommens- und Bedarfssicherung“ von Prof. Nikolaus Dimmel
- „Berufliche Qualifizierung“ von LOT und Jobwärts
- „Passgenaue Arbeitsplätze schaffen mit dem Budget für Arbeit“ von Access – Inklusion im Arbeitsleben
- „Das Gehaltsmodell Luxemburg“ von APEHM
- „Best Practice Beispiele aus Europa – ‚Pilotmodelle aus Österreich’“ von dabei – Dachverband berufliche Integration Austria
Konferenz zum Nachsehen
Teil 1
Teil 2