Anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober macht Licht für die Welt darauf aufmerksam, dass Menschen mit Behinderungen weltweit doppelt so häufig von Armut und Hunger betroffen sind wie Menschen ohne Behinderungen und fordert mehr Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit.
Dem UN-Bericht zu Behinderung und Entwicklung zufolge leben Menschen mit Behinderungen weltweit mit größerer Wahrscheinlichkeit in Armut als Menschen ohne Behinderungen. Dies lässt sich auf Barrieren in der Gesellschaft wie Diskriminierung, eingeschränkten Zugang zu Bildung und Beschäftigung sowie mangelnde Einbeziehung in Lebensunterhalts- und andere Sozialprogramme zurückführen. Nationale Daten über nach Behinderungen aufgeschlüsselte Einkommensarmut sind rar. Die verfügbaren Daten zeigen jedoch, dass der Anteil der Menschen mit Behinderungen, die unter der nationalen oder internationalen Armutsgrenze leben, höher ist als jener ohne Behinderungen. In einigen Ländern ist dieser Anteil sogar doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Behinderungen.
Hinsichtlich der Ernährungssicherheit zeigen verfügbaren Daten, dass in zahlreichen Ländern der durchschnittliche Prozentsatz von Menschen mit Behinderungen, die sich nicht jeden zweiten Tag eine eiweißhaltige Mahlzeit leisten können, beinahe doppelt so hoch ist wie bei Menschen ohne Behinderungen.
Mehr Frauen mit Behinderungen von Hunger betroffen als Männer mit Behinderungen
Die geschlechtsspezifische Kluft zwischen Frauen und Männern beim Zugang zu eiweißhaltigen Mahlzeiten ist bei Menschen mit Behinderungen noch größer. In Ländern des globalen Südens zeigen die Daten, dass es bei Menschen mit Behinderungen und ihren Haushalten eher an Nahrung mangelt als bei Menschen ohne Behinderungen und ihren Haushalten.
Mehr Mittel für inklusive Entwicklungszusammenarbeit
Licht für die Welt unterstützt Menschen mit Behinderungen darin, eine Ausbildung zu absolvieren, den Berufseinstieg zu meistern und ein Business erfolgreich zu führen: „Menschen mit Behinderungen können und wollen arbeiten. Wir unterstützen sie dabei, Barrieren zu überwinden, ein eigenes Einkommen zu verdienen und ein Leben ohne Hunger und Armut zu führen“, betont Julia Moser, Geschäftsführerin von Licht für die Welt Österreich, anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober. In 2022 unterstützte Licht für die Welt in zehn Ländern 16.115 Menschen mit Behinderungen dabei, wirtschaftlich unabhängig zu sein und damit ein Leben ohne Hunger zu führen.
Angesichts der mehrfachen Krisen fordert Licht für die Welt die Bundesregierung auf, den Auslandskatastrophenfonds 2024 zumindest am heurigen Niveau mit 105 Millionen Euro zu dotieren und die Mittel für die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit jährlich um zumindest 25 Millionen Euro zu erhöhen. In beiden Fällen sei wichtig, dass die Mittel niemanden ausschließen. Öffentlich geförderte Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe müssen inklusiv sein, so Licht für die Welt.