Am 10. Oktober 2023 wird der Welttag der psychischen Gesundheit begangen. An diesem Tag wird die Aufmerksam darauf gelenkt, dass psychische Gesundheit ein universelles Menschenrecht ist.
Der Welttag der psychischen Gesundheit (World Mental Health Day) wurde am 10. Oktober 1992 von der World Federation for Mental Health ins Leben gerufen. Seitdem wird er jedes Jahr mit dem Ziel begangen, die Weltgemeinschaft durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partner*innen für kritische Themen im Bereich der psychischen Gesundheit zu sensibilisieren, um Maßnahmen zu ergreifen und dauerhafte Veränderungen zu bewirken. Im Lauf der Jahre hat dieser Tag an Dynamik gewonnen und ist zu einer Plattform für Regierungen, Organisationen und Einzelpersonen geworden, um Initiativen zu entwickeln, die sich auf verschiedene Aspekte der psychischen Gesundheitsversorgung konzentrieren.
Es müssen Maßnahmen vorangetrieben werden, welche die psychische Gesundheit aller Menschen als universelles Menschenrecht fördern und schützen. Denn alle Menschen haben ein Recht auf den höchstmöglichen Standard an psychischer Gesundheit. Dazu gehören das Recht auf Schutz vor Risiken für die psychische Gesundheit, das Recht auf verfügbare, zugängliche, akzeptable und qualitativ hochwertige Versorgung sowie das Recht auf Freiheit, Unabhängigkeit und Einbeziehung in die Gemeinschaft. Schließlich ist gute psychische Gesundheit für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden von entscheidender Bedeutung.
Jeder achte Mensch weltweit ist von einer psychischen Erkrankung betroffen, die sich auf die körperliche Gesundheit, das Wohlbefinden, die Beziehungen zu anderen Menschen und den Lebensunterhalt auswirken können. Auch immer mehr Jugendliche und junge Menschen sind von psychischen Erkrankungen betroffen.
Eine psychische Erkrankung sollte niemals ein Grund sein, einer Person ihre Menschenrechte vorzuenthalten oder sie von Entscheidungen über ihre eigene Gesundheit auszuschließen. Dennoch sind Menschen mit psychischen Erkrankungen überall auf der Welt nach wie vor zahlreichen Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Viele werden vom Gemeinschaftsleben ausgeschlossen und diskriminiert, während viele andere keinen Zugang zu notwendiger psychosozialer Versorgung haben oder nur eine Versorgung erhalten, die ihre Menschenrechte verletzt.
Der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen weist anlässlich des Welttages der psychischen Gesundheit auf die Notwendigkeit hin, die Bedeutung der psychischen Gesundheit in unserer Gesellschaft zu erkennen und entschieden gegen die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen vorzugehen.
Dem Österreichischen Bundesverband für Psychotherapie zufolge liegt die Mangelversorgung an der Kontingentierung der kassenfinanzierten Psychotherapieplätze sowie den schlechten Rahmenbedingungen für die ausführenden Psychotherapeut*innen. Obwohl einige Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Unterstützung von Menschen in psychischen Krisen seitens politischer Entscheidungsträger*innen getroffen worden seien, fehlten nach wie vor der Wille bzw. die finanziellen Mittel für eine flächendeckende psychotherapeutische Versorgung in Österreich.
Erfolgreiche und engagierte psychosoziale Projekte wie „Gesund aus der Krise“ für Kinder und Jugendliche könnten bei psychischen Belastungen als Überbrückungsmöglichkeit gesehen werden. Die Verantwortlichen für die Regelversorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen müssten gewährleisten, dass psychotherapeutische Behandlung für alle leicht zugänglich und selbstverständlich leistbar werde. Es gehe darum, zu enttabuisieren und entstigmatisieren sowie Menschen zu ermächtigen und ermutigen, über ihre psychischen Probleme genauso zu sprechen wie über körperliche. Und es gehe darum, dass die Antwort auf die Frage „Wie geht es dir?“ nicht immer „gut“ sein müsse.
Service-Links
World Mental Health Day – October 10th (wmhdofficial.com)
Berufsverband Österreichischer PsychologInnen