Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) engagiert sich einer Presseaussendung vom 24. November 2023 zufolge intensiv für Inklusion und Diversität in der Arbeitswelt.
Als ambitionierter Vorreiter gehe das Ministerium über die gesetzlichen Verpflichtungen des Behinderteneinstellungsgesetzes hinaus. „Das BMAW setzt nicht nur gesetzliche Standards um, sondern hat den Anspruch klar darüber hinauszugehen, um Inklusion und Diversität in der Arbeitswelt voranzutreiben. Mit dem Ziel, Menschen mit Behinderungen als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, übererfüllt das BMAW die Verpflichtungen des Behinderteneinstellungsgesetzes“, so Bundesminister Martin Kocher.
In den vergangenen Monaten seien zahlreiche innovative und inklusive Maßnahmen gesetzt worden. „Inklusion ist eine Chance für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Daher ist es uns wichtig, barrierefreie und inklusive Arbeitsplätze zu schaffen. Die Telearbeitsrichtlinien berücksichtigen gezielt körperliche und gesundheitliche Erfordernisse. Darüber hinaus setzen wir laufend Sensibilisierungsmaßnahmen im Ressort, um auf die Fähigkeiten und Potentiale in der Zusammenarbeit hinzuweisen“, erklärte Generalsekretärin Eva Landrichtinger.
Aktuelle Vorhaben und neue Kooperation mit Specialisterne
Das Projekt „Diversity Management“ richtet sich insbesondere an Personen mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder einer Behinderung. Sechs Lehrlinge mit einer verlängerten Lehrzeit von vier Jahren seien laut der Aussendung am 1. August 2022 aufgenommen worden. Seit 2022 habe man sieben Personen mit einem Grad der Behinderung von über 60 Prozent im Verwaltungsbereich Arbeit rekrutiert. Weitere Aufnahmen seien Anfang 2024 geplant.
Durch eine neue Kooperation mit Specialisterne soll nun auch die Aufmerksamkeit auf neurodivergente Personen gelenkt werden. Neurodivergente Personen, etwa aus dem Autismusspektrum oder solche, die mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsschwäche (ADHS), Aufmerksamkeitsdefizitsschwäche (ADS), Lese-Rechtschreibschwäche (Legasthenie), Rechenschwäche (Dyskalkulie) oder einer Entwicklungsstörung der Koordination und Motorik (Dyspraxie) leben, würden über normale Recruiting-Verfahren von Unternehmen und Organisationen häufig nicht erreicht.
Durch eine Kooperation mit Specialisterne werde ein spezielles Recruiting-Verfahren im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft eingeführt, um die Talente und Fähigkeiten dieser Gruppe gezielt zu nutzen und im Ressort zu rekrutieren. Ab 1. Dezember werde die erste Person aufgrund der Kooperation mit Specialisterne im Ressort ihren Dienst antreten.
„Gerade jetzt, wo wir überall händeringend Arbeitskräfte bzw. Fachkräfte suchen, brauchen wir neue Ideen. Leider sind neurodivergente Menschen viel zu oft mit Arbeitslosigkeit konfrontiert. Unsere besonderen Fähigkeiten, wie Präzision und eine schnelle Auffassungsgabe, werden dabei häufig übersehen, bis wir Unternehmen mit diesen beeindruckenden Menschen in Kontakt bringen. Das ist und bleibt unsere Mission, der wir uns Tag für Tag mit voller Leidenschaft widmen“, so Anna Marton, Geschäftsführerin von Specialisterne. „Durch gezieltes Recruiting und Consulting erfahren immer mehr Unternehmen, und nun auch Ministerien, die Einzigartigkeit unserer Fähigkeiten im Arbeitsalltag in Form herausragender Ergebnisse. Wenn man uns nur lässt, können wir Unglaubliches bewirken.“
Quelle: OTS Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft vom 24.11.2023