Isabella Scheiflinger war 15 Jahre lang Behindertenanwältin in Kärnten. Aus gesundheitlichen Gründen legte die engagierte Kämpferin für die Anliegen von Menschen mit Behinderungen mit Ende März 2024 ihr Amt zurück. Ihr bisheriger Stellvertreter Martin Kahlig übt nun seit 2. April das Amt des Behindertenanwalts aus.
Landeshauptmann Peter Kaiser erklärte bei seinem Besuch an Isabella Scheiflingers letztem Arbeitstag im Büro der Kärntner Behindertenanwaltschaft: „Man kann sagen, dass Isabella Scheiflinger immer für Menschen mit Behinderung, für Barrierefreiheit, Inklusion und Gleichstellung gekämpft hat. So hat sie sehr viel weitergebracht und vor allem auch Bewusstsein für diese wichtigen Themen geschaffen“, so Kaiser. Er hob auch den hohen Stellenwert der Anwaltschaften im Land hervor. So habe man diese erst kürzlich aus den Fachabteilungen herausgelöst und der Landesamtsdirektion zugeordnet, um ihre Unabhängigkeit und Weisungsfreiheit zusätzlich zu unterstreichen. Kaiser und Schaunig gratulierten Scheiflingers Nachfolger Kahlig und wünschten auch ihm alles Gute in der neuen Funktion.
Interview mit dem neuen Kärntner Behindertenanwalt Martin Kahlig
Österreichischer Behindertenrat: Seit wann sind Sie für die Kärntner Behindertenanwaltschaft tätig und für welche Aufgaben waren Sie bislang zuständig?
Martin Kalhlig: Ich arbeite seit 13 Jahren in der Kärntner Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung. Zuletzt habe ich das in der Anwaltschaft tätige multiprofessionelle Team im Hinblick auf Anfragen von Einzelpersonen koordiniert. Mein eigener Arbeitsschwerpunkt lag überwiegend auf rechtlichen Fragestellungen.
Österreichischer Behindertenrat: Was ändert sich für Sie mit dem Wechsel der Position vom stellvertretenden Leiter der Behindertenanwaltschaft zum Leiter?
Martin Kalhlig: Mein Aufgabenbereich hat sich natürlich erweitert und zusätzliche Teilbereiche, wie z.B. die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit oder die Netzwerktätigkeit, sind dazu gekommen. Darüber hinaus liegt jetzt die Verantwortung für die inhaltlich Positionierung der Anwaltschaft als unabhängig und weisungsfreie Interessensvertretung der Menschen mit Behinderung in Kärnten bei mir. Weiters trage ich seit Anfang des Monats die personelle Verantwortung für das Team der Anwaltschaft, das aktuell aus insgesamt 9 Personen besteht.
Österreichischer Behindertenrat: Welche Ziele haben Sie als neuer Behindertenanwalt?
Martin Kalhlig: Mein Ziel ist, dass die Inklusion von Menschen mit Behinderung grundsätzlich als Chance und Bereicherung verstanden wird.
Österreichischer Behindertenrat: Welche Schwerpunkte möchten Sie in Ihrer neuen Position setzen?
Martin Kalhlig: In meinem ersten Tätigkeitsjahr werden wir einen Schwerpunkt auf die Bereiche bauliche und digitale Barrierefreiheit, Inklusion von Kindern mit Behinderung in den Kindergärten sowie Inklusion im Pflichtschulbereich mit besonderem Augenmerk auf die Schulassistenz, legen.
Infos
AMT DER KÄRNTNER LANDESREGIERUNG
Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung
Tel.: 050536 – 57156
Web: www.amb-ktn.at