Europaweit leben rund 46 Millionen Frauen und Mädchen mit Behinderungen. Das sind 60 Prozent der gesamten EU-Bevölkerung mit Behinderungen. Frauen mit Behinderungen sind noch häufiger von körperlicher und sexueller Gewalt betroffen, als Frauen ohne Behinderungen – sie tragen ein 2 bis 5 mal höheres Risiko Opfer von Gewalt zu werden. Auch erzwungene Sterilisation und Schwangerschaftsabbrüche sind in vielen europäischen Ländern Gang und Gäbe. Die EU hat sich mit ihrer Unterschrift jedoch zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet, so auch zu Artikel 6 „Frauen mit Behinderungen“:
„(1) Die Vertragsstaaten anerkennen, dass Frauen und Mädchen mit Behinderungen mehrfacher Diskriminierung ausgesetzt sind, und ergreifen in dieser Hinsicht Maßnahmen, um zu gewährleisten, dass sie alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll und gleichberechtigt genießen können.
(2) Die Vertragsstaaten treffen alle geeigneten Maßnahmen zur Sicherung der vollen Entfaltung, der Förderung und der Stärkung der Autonomie der Frauen, um zu garantieren, dass sie die in diesem Übereinkommen genannten Menschenrechte und Grundfreiheiten ausüben und genießen können.“
Anlässlich des Welttages zur „Beseitigung jeder Form von Diskriminierung gegen Frauen“ am 25. November, hat das Europäische Behindertenforum EDF, die EU erneut aufgefordert, stärker für den Schutz der Rechte von Frauen mit Behinderungen einzutreten.
Frauen mit Behinderungen werden oft übersehen, weshalb Gender Mainstreaming in der Behindertenpolitik wichtig wäre.
Eine Publikation der spanischen Behindertenorganisation ONCE zum Thema Gender Mainstreaming in der Behindertenpolitik (englisch), PDF kann auch der österreichischen Politik oder sonstigen Interessierten (oder Befassten) als Leitfaden dienen.