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Startseite › Aktuelles › News › Erinnerungsdenkmal für Opfer der NS-Euthanasie in Graz neu gestaltet

Erinnerungsdenkmal für Opfer der NS-Euthanasie in Graz neu gestaltet

3. November 2025

Das neu gestaltete Erinnerungsdenkmal am LKH Graz II erinnert an 1.000 Patient*innen der ehemaligen Anstalt „Am Feldhof“, die während der NS-Zeit deportiert und ermordet wurden.

Eine schlichte Gedenkstele aus Stein und Metall steht in einem Park zwischen Bäumen und Bänken. Eine Tafel trägt die Inschrift: „Zur Erinnerung an die weit über tausend Patienten, die 1939–1945 in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden.“
Gedenkstele am Gelände des Landeskrankenhauses Graz II, Standort Süd – errichtet zum Andenken an mehr als 1.000 Patient*innen der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“, die zwischen 1939 und 1945 ermordet wurden. Foto: Johannes Maria Lex

Am Gelände des heutigen Landeskrankenhauses Graz II, Standort Süd, befindet sich seit vielen Jahren eine Gedenkstele, die an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen im Rahmen der Aktion T4 erinnert. Zu diesen Opfern zählt auch Anna Lex, die Großmutter von Johannes Maria Lex. Sie wurde im Februar 1941 von Graz nach Hartheim deportiert. Die Anstalt Hartheim war eine von sechs zentralen NS-Tötungsanstalten, in denen im Zeitraum von 1940 bis 1944 mehr als 30.000 Menschen ermordet wurden, darunter über 1.000 Patient*innen aus Graz-Feldhof. Ein Schreiben der Anstalt Hartheim an die Familie zeigt die zynische Bürokratie, mit der die nationalsozialistischen Behörden die Morde verschleierten.

Aktion T4

Die Aktion T4 war die erste systematische Massenvernichtungsaktion des nationalsozialistischen Regimes. Ihr Deckname leitet sich von der Zentrale in der Berliner Tiergartenstraße 4 ab, von wo aus ab 1939 die Ermordung von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen organisiert wurde. Die Aktion T4 gilt als Vorläufer späterer nationalsozialistischer Vernichtungsprogramme.

In Österreich spielte Schloss Hartheim bei Alkoven eine zentrale Rolle. Das Schloss wurde 1940 zu einer Tötungsanstalt umgebaut. Menschen aus österreichischen Heil- und Pflegeanstalten wurden nach Hartheim gebracht und dort in Gaskammern ermordet. Insgesamt wurden in Hartheim rund 30.000 Menschen getötet. Seit 2003 ist Schloss Hartheim ein Lern- und Gedenkort, der an die Opfer erinnert und über die Verbrechen der Aktion T4 informiert. Jedes Jahr findet am 1. Oktober eine Gedenkfeier für die Opfer der NS-Euthanasie statt.

Engagement für ein würdiges Gedenken

Anna Lex‘ Enkel Johannes Maria Lex engagiert sich seit Jahren für ein würdiges Erinnern an die Opfer der Aktion T4. Er kritisierte, dass die bisherige Stele auf dem Gelände des LKH Graz Süd kein angemessenes Mahnmal für die mehr als 1.000 ermordeten Patient*innen darstelle. In Schreiben an den ärztlichen Direktor des Hauses, Univ.-Prof. DDr. Lehofer, sowie an den zuständigen Landesrat Dr. Karlheinz Kornhäusl forderte er eine Neugestaltung der Gedenkstätte.

Als Beispiel führte Lex die 2022 in Klagenfurt eröffnete Erinnerungsstätte an, die durch mehrere Stelen, eine Namenswand und eine klare symbolische Gestaltung an die Opfer erinnert. Auch dort wird das Gedenken an die ermordeten pflegebedürftigen, psychisch kranken und behinderten Menschen durch eine inhaltliche Einbettung gestützt. Ein Ansatz, den Lex auch für Graz wünschte.

Neugestaltung und gemeinsames Erinnern

Vor den steirischen Landtagswahlen im November 2024 brachten die Oppositionsparteien GRÜNE, KPÖ und NEOS im Landtag einen Antrag ein, das bestehende Mahnmal am Gelände des ehemaligen Feldhofs würdig zu ergänzen. Nach den Landtagswahlen brachte sich zusätzlich auch die SPÖ mit den übrigen steirischen Oppositionsparteien mit einem neuerlichen entsprechenden Antrag ein. Mittlerweile wurde die Gedenkstätte im Auftrag des zuständigen ÖVP-Landesrates Dr. Kornhäusl neu gestaltet und kontextualisiert.

Die Gedenkstätte ist nun besser sichtbar, in die Landschaft eingebettet und mit erklärenden Hinweistafeln versehen. Auch ein begleitender Informationsflyer wurde erstellt, der die historische Bedeutung des Ortes beschreibt.

Der zuständige Landesrat Dr. Kornhäusl lud Vertreter*innen aller Landtagsparteien zu einem gemeinsamen Besuch der neugestalteten Gedenkstätte ein. Bei diesem Termin wurde die neue Gestaltung parteiübergreifend positiv aufgenommen. Einige Detailanregungen sollen bei künftigen Ergänzungen berücksichtigt werden.

Johannes Maria Lex zeigt sich erfreut, dass die Erinnerung an die Opfer nun sichtbarer geworden ist. Zugleich betont er, dass ein würdiges Gedenken immer weiterentwickelt werden müsse: Als Zeichen der Verantwortung und des Bewusstseins für die Geschehnisse dieser Zeit.

Dokument aus der Tötungsanstalt Hartheim – Brief an die Angehörigen von Anna Lex

chwarz-weißes Typoskript aus dem Jahr 1941 mit dem Briefkopf „Landesanstalt Hartheim“. Der Brief informiert in bürokratischer Sprache über den angeblichen Tod von Anna Lex und steht exemplarisch für die Tarnsprache der nationalsozialistischen Euthanasieverbrechen.
Schreiben der Landesanstalt Hartheim an Maria Lex, datiert 14. Februar 1941 (Quelle: Familie Lex).

Das oben abgebildete Schreiben stammt aus der nationalsozialistischen Tötungsanstalt Hartheim bei Alkoven in Oberösterreich. Es ist datiert mit 14. Februar 1941 und richtet sich an Maria Lex, die Tochter von Anna Lex, einer Patientin der damaligen Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ in Graz.

Anna Lex wurde im Zuge der Aktion T4 von Graz nach Hartheim deportiert und dort ermordet.
Das Schreiben teilt den Angehörigen ihren angeblichen Tod „infolge einer akuten Hirnschwellung“ mit. Es handelt sich um eine der vielfach verwendeten, verharmlosenden Formulierungen, mit denen die nationalsozialistischen Behörden die systematische Tötung von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen verschleierten.

Das Schreiben steht stellvertretend für die bürokratische Kälte, mit der die nationalsozialistische Verwaltung die Vernichtung menschlichen Lebens verschleierte, aber auch für das Leid unzähliger Familien, die in Unwissenheit über das Schicksal ihrer Angehörigen gelassen wurden.

Buch zur Geschichte der Anstalt Feldhof

Die Geschehnisse rund um die ehemalige Heil- und Pflegeanstalt „Am Feldhof“ in Graz wurden in einer umfassenden und wissenschaftlich fundierten Untersuchung aufgearbeitet. Das daraus entstandene Buch dokumentiert die historischen Hintergründe, die institutionellen Abläufe und die Schicksale der Opfer in großer Detailtiefe.

Dieses Werk leistet einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur und trägt dazu bei, die Geschichte der Opfer und ihrer Familien sichtbar zu machen.

Thomas Oelschläger, Rainer Danzinger, Udo Benzenhöfer: Die Ermordung psychiatrischer Patienten aus der Steiermark in der NS-Zeit. Graz: pro mente edition, 2015. ISBN 978-3-902724-42-7.

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