Am 1. September 2005 wurde die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) in der Bundesverfassung als eigenständige Sprache anerkannt. Der Österreichische Gehörlosenbund kritisiert, dass es trotz Verfassungsrang 20 Jahre später nach wie vor an für gehörlose Menschen zugänglicher Bildung, gehörlosen Pädagog*innen, einer ausreichenden Zahl an Dolmetscher*innen, inklusiven Arbeitsplätzen und umfassender Gleichstellung gehörloser Menschen in Politik, Kultur, Gesundheit und Digitalisierung mangelt.
Kampagne: 20 Jahre – 20 Forderungen
Im Zuge der Kampagne „20 Jahre ÖGS-Anerkennung – 20 Forderungen“ präsentieren gehörlose Menschen aus ganz Österreich Forderungen wie beispielsweise das Recht auf bilinguale Bildung ab Geburt, gehörlose Führungskräfte in allen relevanten Bereichen, Barrierefreiheit in Arbeit, Politik, Kultur und digitalen Angeboten und die volle Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.
ÖGLB-Bildungskongress 2025
Der internationale Bildungskongress „Gebärden.Sprache.Bildung“ am 12. und 13. September 2025 in Wien bietet Raum für Austausch, internationale Best-Practice-Beispiele und gemeinsames Lernen.
Ziel ist es, gemeinsam Visionen für eine mehrsprachige, barrierefreie Bildungslandschaft zu entwickeln – mit Österreichischer Gebärdensprache als gleichwertiger Unterrichts- und Kommunikationssprache. Dafür kommen rund 350 Personen aus Österreich und dem europäischen Ausland (vorwiegend Deutschland und Schweiz) nach Wien. Neben internationalen Gästen wie dem Präsidenten des Weltverbands gehörloser Menschen wird mit Expert*innen und Vertreter*innen aus den Bereichen Forschung, Politik und Gehörlosencommunity über die Zukunft der Bildung gehörloser Kinder diskutiert.
Seitens des Österreichischen Behindertenrats wird Felix Steigmann, Leiter des Kompetenzteams Bildung, am Kongress teilnehmen.