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Startseite › Aktuelles › News › Abgeordneter spricht mit künstlicher Stimme

Abgeordneter spricht mit künstlicher Stimme

11. Dezember 2025

Nationalratsabgeordneter Klaus Fürlinger nutzte erstmals eine KI-Stimme für seine Rede. Unterstützt vom Zero Project zeigt der Einsatz, wie Technologie politische Teilhabe ermöglichen kann.

Bild eines Mannes, der im Nationalratssaals des Österreichischen Parlament eine Rede hält.
Rede von NAbg. Mag. Klaus Fürlinger am 11. Dezember 2025 im Österreichischen Parlament

Klaus Fürlinger ist ein österreichischer Politiker der ÖVP und seit 2017 Abgeordneter im Nationalrat. Er ist Rechtsanwalt und arbeitet unter anderem im Bereich Justiz und Recht. Wegen einer Erkrankung ist seine Stimme derzeit beeinträchtigt. Für seine Rede am 11. Dezember 2025 nutzte er daher eine künstlich erzeugte Stimme. KI bedeutet Künstliche Intelligenz. Damit sind Programme gemeint, die aus vielen Beispielen lernen und menschliche Fähigkeiten teilweise nachahmen können. Fürlinger verfasste seine Rede selbst. Die KI-Stimme trug sie vor und machte seine Worte gut verständlich.

In seiner Rede dankte Fürlinger Michael Pichler vom Zero Project, dem Entwickler Martin Morandell sowie der Parlamentsdirektion für deren Unterstützung.

Um die Rede hörbar zu machen, setzte Martin Morandell von Smart in Life ein künstliches Stimmmodell um. Es basiert auf Technologie von ElevenLabs und zeichnet Tonhöhe und Rhythmus der Stimme von Fürlinger nach. Unterstützt wurde das Projekt vom Zero Project. Die rechtliche Klärung erfolgte gemeinsam mit der Parlamentsdirektion.

Entstehung der Zusammenarbeit

Der Beginn der Kooperation zwischen Fürlinger, Smart in Life und dem Zero Project liegt im März 2025. Damals fand im österreichischen Parlament die Auftaktveranstaltung zur Zero Project Conference statt.

Erin Taylor hat dort gezeigt, wie sie mit einem Avatar sprechen kann. Sie lebt seit 2023 mit ALS. Diese Erkrankung des Nervensystem führt mit der Zeit zu einem Verlust der Muskelkraft. Taylor steuerte die Technik mit ihren Augen und konnte so ihre Botschaft selbst vortragen.

Ein weiterer Beitrag mit einer KI-Stimme kam bei der Auftaktveranstaltung von Franz-Joseph Huainigg. Er war von 2002 bis 2017 Abgeordneter zum Nationalrat und in dieser Zeit auch Behindertensprecher der ÖVP. Seit 2019 ist er Beauftragter für Barrierefreiheit und Inklusion im ORF. Wegen seiner Behinderung ist er auf ein Beatmungsgerät angewiesen, was seine Stimme weniger klar macht.

Während Fürlingers Rede saß Huainigg auf der Besuchergalerie und konnte mitverfolgen, wie die Technologie Im parlamentarischen Alltag Eingang fand.

Abbau von Barrieren mittels technischer Entwicklungen

Der Einsatz der künstlichen Stimme im Nationalrat zeigt, wie technische Entwicklungen Barrieren abbauen und politische Teilhabe ermöglichen können.

Das Zero Project arbeitet weltweit an Innovationen, die Menschen mit Behinderungen unterstützen. Ein Schwerpunkt liegt auf Ansätzen im Bereich Responsible AI. Dabei geht es um Künstliche Intelligenz, die so entwickelt wird, dass Risiken reduziert und klare Rahmenbedingungen geschaffen werden. In den Projekten des Zero Project wird dieser Ansatz genutzt, um Technologien so auszurichten, dass sie auch für Menschen mit Behinderungen besser nutzbar werden. Wichtig ist, dass Menschen mit Behinderungen frühzeitig in die Entwicklung einbezogen werden.

Im Februar 2026 findet die nächste Zero Project Veranstaltung im österreichischen Parlament statt. Dort werden weitere Innovationen vorgestellt, die Menschen mit Behinderungen unterstützen.

Service-Links

57. Sitzung des Nationalrats vom 11. Dezember 2025 | Parlament Österreich: Rede Klaus Fürlinger

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