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Startseite › Aktuelles › News › Barrierefreie Notruf-App DEC112

Barrierefreie Notruf-App DEC112

30. November 2022

Innenministerium und Österreichischer Gehörlosenbund präsentieren die barrierefreie Notruf-App DEC112.

Nahaufnahme, Mann zeigt auf sein Ohr

Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember präsentieren das  Innenministerium und der Österreichische Gehörlosenbund die barrierefreie Notruf-App DEC112.

„Die Einführung dieser App markiert einen Meilenstein im Abbau von Barrieren in der Kommunikation und einen wichtigen Schritt zur Inklusion gehörloser Menschen“, bestätigt Helene Jarmer, Präsidentin des Österreichischen Gehörlosenbundes, die Bedeutung eines barrierefreien Notrufsystems in Österreich.

Im Rahmen einer Veranstaltung des BMI am 2. Dezember 2022 erklärte sie, warum: „Die DEC112-App erkennt uns gehörlose und schwerhörige Menschen als mündige und selbstverantwortliche Bürger*innen an. Sie löst eines der vielen Versprechen in Zusammenhang mit Inklusion ein, denn sie gibt uns die Möglichkeit, uns in bedrohlichen oder gefährlichen Situationen an der richtigen Stelle und ohne fremde Hilfe zu artikulieren“, freut sich Jarmer.

Der textbasierte Notruf DEC112 wurde 2019 vom Verein DEC112 (ZVR-Nr 1909709555) entwickelt und wird seit 2022 in Kooperation mit dem BMI österreichweit betrieben. Die Entwicklung findet in enger Kooperation mit dem Österreichischen Gehörlosenbund statt. Für das BMI ist es wichtig, neben dem sprachbasierten Notruf auch einen textbasierten Notruf anzubieten.

„Es ist unsere Aufgabe als Gesellschaft auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung einzugehen: Die Polizei muss für alle Menschen erreichbar sein. Deshalb ist es dem Innenministerium ein großes Anliegen, dass wir auch für gehörlose Menschen einen Notruf anbieten können“, sagt Innenminister Gerhard Karner. „So sollte es sein: Wenn Produkte für Menschen mit Behinderungen entwickelt werden, sollten immer Interessensvertretungen einbezogen sein“, so Jarmer.

Funktionsweise der DEC112-App

User erreichen die Polizei sowie weitere Notrufdienste mittels Textnachricht; der genaue Standort wird per GPS übermittelt. Anliegen können derzeit als Echtzeit-Chat übermittelt werden. Zukünftig sollen auch Notrufe in Gebärdensprache, aber auch die Übermittlung von Bildern oder Videos sowie die von Gesundheitsinformationen möglich sein.

DEC112 funktioniert in ganz Österreich, die verwendeten Notruf Standards werden aber zukünftig eine Interoperabilität in ganz Europa ermöglichen.

Österreich hat im Jahr 2008 die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen ratifiziert. Die Republik hat sich damit verpflichtet, die Artikel zum Schutz und zur Förderung von Menschen mit Behinderungen in nationales Recht umzusetzen. Für die Sinnesbehinderungen Gehörlosigkeit, Schwerhörigkeit und Taubblindheit passiert das viel zu langsam. Leuchtturm-Projekte wie die DEC112-App zeigen auf, wo noch viel Bewusstsein und politischer Wille zur Inklusion entwickeln werden müssen.

Service-Link

DEC112 – Der digitale Notruf

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Als Interessenvertretung für 1,4 Millionen Menschen mit Behinderungen setzt sich der Behindertenrat für die Umsetzung des Bundes-Behindertengleichstellungsgesetzes ein und fördert Barrierefreiheit und Gleichstellung auf nationaler, EU- und internationaler Ebene. Er bereitet Vorschläge von Menschen mit Behinderungen auf, arbeitet in Gremien mit, pflegt Kontakte zur Wissenschaft und baut umfassende Dokumentationen zu Hilfsmitteln, Fachliteratur und sozialen Diensten auf.

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