Mit dem ÖZIV Medienpreis 2025 wurde zum 19. Mal herausragende journalistische Berichterstattung zum Thema Menschen mit Behinderungen ausgezeichnet.
Der ÖZIV-Medienpreis würdigt Medienarbeiten, die Menschen mit Behinderungen differenziert, sachlich und fundiert darstellen. Unterstützt wurde der Verband bei der Auswahl der Siegerbeiträge von einer prominent besetzten Jury unter dem Vorsitz von Prof. Fred Turnheim.
Preiswürdig in zwei Kategorien
Jeweils ein Preis wurde in der Kategorie Print sowie in der Kategorie Elektronische Medien vergeben.
Print: Thomas Winkelmüller für „Im Spektrum, aus dem System“
In der Kategorie Print erhielt Thomas Winkelmüller den ÖZIV-Medienpreis für seinen Artikel „Im Spektrum, aus dem System“, erschienen im Magazin DATUM. Winkelmüller behandelt darin die Herausforderungen und Hürden, denen Eltern von Kindern aus dem Autismus-Spektrum in Österreich begegnen. So erhalten tausende Kinder aus dem Spektrum weder Kindergartenplätze noch Zugang zu fachgerechten Therapien.
Die Jury hob hervor, dass Winkelmüller anhand konkreter Beispiele eindrucksvoll die Probleme aufzeigt, mit denen Eltern konfrontiert sind. Der Artikel überzeugt durch fachliche Genauigkeit, umfassende Recherche und exzellente Lesbarkeit.

Elektronische Medien: Constanze Ertl für Beiträge zu ME/CFS
Den Preis in der Kategorie Elektronische Medien gewann ORF-Journalistin Constanze Ertl für ihre Beiträge zu ME/CFS in den Sendungen „ORF konkret“ und ZIB 2 (TV) sowie im „Journal Panorama“ (Ö1-Radio). Die Beiträge zeichnen ein eindrucksvolles Bild der persönlichen Situation von Menschen mit ME/CFS und beleuchten deren „Kampf gegen das System“ sowie die problematische Rolle von Begutachtungen.
Die Jury lobte die tiefgründige Recherche und das fundierte Fachwissen der Journalistin und betonte, dass die Beiträge Engagement zeigen, ohne journalistische Objektivität zu vernachlässigen.

Anerkennungspreise für besondere journalistische Leistungen
Die Jury vergab in diesem Jahr zudem zwei Anerkennungspreise.
Der erste Anerkennungspreis ging an Caroline Bartos für die crossmediale Aufbereitung der Lebensgeschichte einer Frau mit bipolarer Störung.
Bartos veröffentlichte dazu einen Artikel im KURIER mit dem Titel „Ich weiß, wie es ist, eine Bipolare Störung zu haben“. Ergänzt wurde der Printbeitrag durch eine Podcast-Folge des Podcasts „Ich weiß, wie es ist…“, in der die Protagonistin selbst zu Wort kommt. Die Jury würdigte die qualitativ hochwertige crossmediale Umsetzung sowie die fundierte inhaltliche Vorbereitung.

Der zweite Anerkennungspreis wurde an die Redaktion des Magazins „Arbeit & Wirtschaft“ für die Ausgabe „Würde statt Hürde“ (03/2024) verliehen.
Die Ausgabe widmet sich umfassend dem Thema Inklusion am Arbeitsplatz und beleuchtet, wie inklusives Arbeiten für Menschen mit Behinderungen ermöglicht werden kann. Die Jury betonte, dass die gesamte Ausgabe ein vielfältiges Bild des komplexen Themas vermittelt und die hohe Qualität der Berichterstattung diesen Sonderpreis verdient macht.

ÖZIV-Präsident und Jury-Vorsitzender betonen Bedeutung des Medienpreises
„Der ÖZIV-Medienpreis leistet seit fast zwei Jahrzehnten einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für eine adäquate mediale Darstellung von Menschen mit Behinderungen. Die Preisträger*innen sind Vorbilder für qualitätsvolle Berichterstattung“, erklärt ÖZIV-Präsident Rudolf Kravanja.
Jury-Vorsitzender Prof. Fred Turnheim ergänzt: „Gerade Journalist*innen tragen eine besondere Verantwortung. Wir sollten vermeiden, Menschen mit Behinderungen ausschließlich als Held*innen oder Opfer darzustellen. Die diesjährigen Siegerbeiträge zeigen, dass Journalismus auf Augenhöhe und mit hohem Informationsgehalt möglich ist.“