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Startseite › Aktuelles › News › Sexualität in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen

Sexualität in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen

14. Juli 2023

Anna Dillinger bietet Kurse und Workshops zum Thema Sexualität in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen an.

Foto von Anna Dillinger, sie hat hellbraune Haare und trägt einen roten Pullover.
„Es gibt ein strukturelles Problem, dass Sexualität nicht allen Menschen zugestanden wird.“ Anna Dillinger © Andrea Sojka

Interview mit Sexualpädagogin und -beraterin Anna Dillinger

Anna Dillinger ist Lebens- und Sozialberaterin und arbeitet im Bereich der Sexualpädagogik und Sexualberatung in Wien. Im Rahmen ihrer Arbeit als Sexualpädagogin bietet sie auch Kurse und Workshops zum Thema Sexualität in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen an. Wir haben mit ihr über ihren Arbeitsalltag gesprochen, welche Angebote es für Menschen mit Behinderungen und deren Assistent*innen und Betreuer*innen gibt und warum das Thema wichtig ist. 

ÖBR: Wie sind sie zu Ihrem Berufsfeld gekommen? 

Dillinger: Ich habe die Ausbildung zur Lebens- und Sozialberaterin und anschließend eine Weiterbildung im Bereich der Sexualpädagogik gemacht. Schon in der Ausbildung kam das Thema Behinderung in Bezug auf Sexualität vor und ich fand es von Beginn an sehr spannend und interessant. Durch den Verein Senia und verschiedene Hospitationen konnte ich mehr Praxiserfahrung sammeln.

ÖBR: Wie sieht der Arbeitsalltag als Sexualberaterin und -pädagogin aus? 

Dillinger: Mein Arbeitsalltag ist sehr abwechslungsreich und divers, das geht von der Konzeption von Seminaren oder Workshops für Kinder und Jugendliche bis hin zu Einzelstunden mit Erwachsenen. Ich arbeite mit sehr vielen verschiedenen Gruppen, von Jugendlichen angefangen über Menschen mit Behinderungen oder auch Menschen, die in dem Bereich arbeiten, hin zu Einzelberatung oder Paarberatung. Da kommen Themen vor wie sexuelle Bildung und Aufklärungsworkshops oder auch Supervisionen zu dem Thema. 

ÖBR: Welche Vorurteile begegnen Ihnen oft in Ihrer Arbeit? 

Dillinger: Sexualität ist generell mit sehr vielen Tabus behaftet, sei es wer überhaupt Sex hat, wem das zugestanden wird oder wie viel Sex man haben soll. Es gibt viele Vorstellungen darüber, was „normal“ ist. Schon in der Ausbildung beschäftigten wir uns mit diesen Vorstellungen und Tabus und auf welche Vorurteile und Probleme man stößt, wenn es um Sexualität und Behinderung geht, auch im Umfeld der Personen. 

Ich finde es spannend, wie das Umfeld von Menschen mit Behinderungen mit dem Thema umgeht und welche Themen an Sexualpädagoginnen herangetragen werden. Das passiert nämlich oft erst, wenn es schon ein Problem gibt. Hier ist es immer interessant zu sehen, welche Rahmenbedingungen herrschen, zum Beispiel: Gibt es in der WG Möglichkeiten für Privatsphäre oder wie groß sind die Betten? Wenn jemand ein 80cm großes Bett hat, steckt da, finde ich, schon eine Aussage darüber darin, was in dem Bett stattzufinden hat und was nicht. Auch wenn es sehr viele Menschen in diesem Bereich gibt, die diese Vorurteile nicht haben, gibt es ein strukturelles Problem, dass Sexualität nicht allen Menschen zugestanden wird. Und wenn darüber gesprochen wird, wird oft das Thema oft sehr problemorientiert behandelt, anstatt sich zu Fragen: Wie kann man es Menschen ermöglichen, Sexualität zu leben? Welche Möglichkeiten und Rahmenbedingungen können wir schaffen? 

ÖBR: Was ist der Unterschied zwischen Sexualpädagogik und Sexualberatung? 

Sexualpädagogik beinhaltet alles ums Thema Aufklärung, da geht es darum, etwas zu vermitteln. In der Sexualberatung arbeitet man individuell mit Erwachsenen oder auch Paaren, die einen Leidensdruck haben und dann schaut man, wie man die eigene Sexualität ein stückweit erweitern und eine Lösung für die Probleme finden kann. Das findet einerseits über Gespräche statt, andererseits auch über Körperarbeit und Übungen, die Betroffene zu Hause üben können, um ins Spüren zu kommen und die eigenen Körpertools kennenzulernen. Ob mit Behinderung oder nicht, wir alle verfügen über Werkzeuge im eigenen Körper, die wir lernen können, zu nutzen. 

ÖBR: Warum finden Sie das Thema wichtig? 

Dillinger: Weil es alle Menschen betrifft. Jeder Mensch hat eine Sexualität und einen Körper, der auch lustvolle Gefühle verspüren kann. Sich gut spüren zu können ist etwas Positives und eine Kompetenz, denn wenn ich mich selbst gut spüre, kann ich auch meine Grenzen oder die Grenzen von anderen Menschen besser spüren und darauf eingehen. Und das ist ja auch etwas, was mit einem schönen Miteinander zu tun hat und einem respektvollen Umgang in der Welt.  

Je besser man da aufgestellt ist, desto selbstbestimmter kann man handeln und da geht es auch um Autonomie. Gerade bei Menschen mit Behinderung ist der Bereich oft eingeschränkt, in dem man autonom sein kann oder darf. Sich zu spüren oder etwas Lustvolles zu empfinden, auch wenn es vielleicht mit Hilfe von außen geschieht, bringt nicht nur Selbstbestimmtheit, sondern auch Selbstbewusstsein und gute Gefühle und deshalb finde ich es gut, wenn man das bei jedem Menschen unterstützt. 

ÖBR: Was finden Sie an Ihrem Arbeitsbereich besonders spannend? 

Dillinger: Was ich spannend finde, ist der Einblick in die verschiedenen Lebenswelten und wie viele unterschiedliche Menschen ich dadurch kennenlerne und auch die Freude an dem Thema, die doch irgendwie alle haben und wie viel da oft zurückkommt.  

Es ist schön zu beobachten, wenn Möglichkeiten geschaffen werden, dazu braucht es ein Umfeld, das lösungsorientiert ist und nicht verhindernd oder schambehaftet mit dem Thema umgeht. Ein Teil davon ist es auch, zu sehen, wie die Strukturen sind und wie wir innerhalb dieser Strukturen Möglichkeiten schaffen können.  

Letztendlich ist das auch ein Prozess, der viel mit der eigenen Selbstreflexion und der eigenen Sexualbiografie zu tun hat. Wenn mir selbst das Thema peinlich ist und es mir als etwas Schamhaftes vermittelt wurde, dann wird es schwierig sein, das nicht weiterzugeben. Das ist, finde ich, oft ein Schlüssel bei Weiterbildungen für Pädagog*innen: sich zunächst selbst zu hinterfragen, welchen Zugang man zu dem Thema hat. Es ist auch vollkommen normal, wenn man nicht von Anfang an ganz leicht mit dem Thema umgehen kann oder nicht weiß, wie man auf Fragen antworten soll. Aber man kann das lernen und dann fällt einem der Umgang damit auch leichter. 

ÖBR: Wo können Menschen mit Behinderungen zum Thema Sexualität Beratung bekommen? 

Dillinger: Der Verein Senia bietet Beratung rund um Sexualität für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige. www.senia.at  

ÖBR: Wo können sich Interessierte weiterbilden und informieren? 

  • Inclusion24: Seminar zum Thema „Sexualität in der Betreuung von Menschen mit Behinderungen“ Das nächste Seminar findet am 18. Oktober 2023 statt: https://ogy.de/webinar24  
  • Verein Senia: Weiterbildungsangebot für Mitarbeiter*innen in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen: https://ogy.de/senia-angebote  
  • Institut für Sexualpädagogik: www.sexualpaedagogik.at  

Materialien in leichter Sprache

  • Frau. Mann. Und noch viel mehr.
  • Liebe und Sex in Leichter Sprache
  • Broschüre: Sexualität Informationen in leichter Sprache (PDF)

Mehr zu Anna Dillinger

  • www.anna-dillinger.at  

von Andrea Strohriegl

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