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Startseite › Aktuelles › News › Kennzahlen inklusiver Bildung

Kennzahlen inklusiver Bildung

14. Juli 2025

Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch Bildungsminister Wiederkehr lässt viele Fragen offen

Nahaufnahme der Hände eines mit Bleistift schreibenden Kindes
Foto: Pixabay/Thomas G.

Die parlamentarische Anfrage zu bildungspolitischen Kennzahlen hatten die GRÜNEN am 11. April 2025 eingebracht.[1] Sie begründeten die Anfrage u.a. mit der Kritik an den Rückschritten im Bereich der inklusiven Bildung in Österreich durch den UN-Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Rahmen der Staatenprüfung 2023 sowie den vom Fachausschuss kritisierten Mangel an umfassenden Daten zur Bildungssituation von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen.

Auf den ersten Blick machen die Antworten von Bildungsminister Christoph Wiederkehr einen umfassenden Eindruck. Schaut man sich die Informationen jedoch im Detail und mit dem nötigen Hintergrundwissen an wird schnell klar, dass die Beantwortung viele Fragen offenlässt. Teilweise sind die Antworten sogar widersprüchlich.

Laut Anfragebeantwortung besuchten insgesamt 29.096 Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF) im Schuljahr 2022/23 eine österreichische Schule. 10.601 davon waren Mädchen und 18.495 Buben. In den Schulstufen 0 bis 4 gab es 10.370 Schüler*innen mit SPF, in den Schulstufen 5 bis 8 gab es 15.840 Schüler*innen mit SPF und in der 9. Schulstufe 2.886 Schüler*innen mit SPF.

Unvollständige Berechnungsgrundlage bei SPF-Quote

Die Frage nach der Höhe der SPF-Quote (Anteil der Schüler*innen mit SPF an der Gesamtpopulation aller Pflichtschüler*innen) wird mit 3,6 % beantwortet. Diese Quote lässt sich jedoch nicht überprüfen, da die Gesamtzahl an Pflichtschüler*innen nicht ausgewiesen wird. Die Statistik Austria spricht derweil von 4,8%[1]. Dieser Unterschied ist wohl darin begründet, dass die Berechnung der SPF-Quote durch das Institut des Bundes für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen (IQS) – dieses wird in der Anfragebeantwortung als Datenquelle angegeben – wohl korrekterweise den Anteil aller Schüler*innen mit SPF an allen Pflichtschüler*innen abbildet, während die Statistik Austria sich immer nur auf die Grundgesamtheit aller Pflichtschulen bezieht. Dadurch werden große Gruppen des Pflichtschulbereichs wie die Schüler*innen der Allgemeinbildenden Höheren Schulen in der Unterstufe (5.-9. Stufe) und die Schüler*innen der Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (Stufe 9) dort nicht erfasst. Eine solche Berechnung führt jedoch zu starken Verzerrungen und immer wiederkehrenden falschen Darstellungen in der Öffentlichkeit. Hier bräuchte es wohl einheitliche Berechnungsgrundlagen.

Segregationsquotient falsch berechnet

Weiter heißt es, dass 14.610 Schüler*innen, also ziemlich genau die Hälfte aller Schüler*innen mit SPF, im Schuljahr 2022/23 eine Sonderschule besuchten. Der Logik der angegebenen Zahlen folgend ergäbe sich ein „Segregationsquotient“ (bei der Anfragebeantwortung wird dieser fälschlicherweise als Anteil der Schüler*innen mit SPF, die Sonderschulen bzw. Sonderschulklassen besuchen, an allen Schüler*innen mit SPF berechnet) von 50,2 %. Laut Anfragebeantwortung soll dieser jedoch 39,1 % betragen. Hier ist die Anfragebeantwortung also in sich widersprüchlich.

Zudem bleibt unklar, woher die Zahl der 14.610 Schüler*innen mit SPF an Sonderschulen kommen, war noch im Nationalen Bildungsbericht 2024 – der in der Begründung der parlamentarischen Anfrage explizit erwähnt wird – von 10.763 Schüler*innen die Rede. Wobei hier auch keine absoluten Gesamtzahlen vorliegen, sondern man sich die Zahl der Schüler*innen mit SPF über die Summe der einzelnen Schulstufen berechnen muss.[2]

Außerdem muss festgehalten werden, dass in der Anfragebeantwortung der Segregationsquotient falsch berechnet wurde. Der Segregationsquotient wurde in den Nationalen Bildungsberichten (NBB) bis 2018 aber immer als Anteil aller Schüler*innen mit SPF, die Sonderschulen bzw. Sonderschulklassen besuchen, an der Gesamtheit aller Pflichtschüler*innen dargestellt und nicht an der Gesamtheit aller Schüler*innen mit SPF.  Somit erfährt man auch in der Anfragebeantwortung nichts über die wichtigste Kennzahl im Bereich inklusiver Beschulung, nämlich wieviel Prozent aller Schüler*innen noch in Sonderschulen bzw. Sonderschulklassen beschult werden. Diese Daten sollten unbedingt nachgeliefert werden.                                                                                                   

Wenig Aussicht auf Besserung

Das Ministerium plant wohl „im Sinne einer kontinuierlichen Bildungsberichtslegung, die Entwicklungen transparent nachvollziehbar macht“[3] an den im Nationalen Bildungsbericht verwendeten Indikatoren festzuhalten. Das ist insofern bedauerlich, als dass es aus den oben aufgezeigten Gründen unbedingt korrekte Berechnungen auf Basis valider Gesamtpopulationen, sowie wesentliche Kennzahlen wie die absoluten Gesamtzahlen aller Pflicht- und aller SPF-Schüler*innen braucht. Diese Kennzahlen sind Grundvoraussetzung für die richtige Berechnung von SPF- sowie Segregationsquote. In diesem Sinne wäre an die Berechnungsweisen des NBB vor 2018 anzuknüpfen. Nur so lassen sich bildungspolitische Kennzahlen mit Mehrwert in Hinblick auf den chancengleichen Zugang von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen zu (inklusiver) Bildung generieren.


Service-Links

[1] Vgl. Parlamentarische Anfrage 1041/J (XXVIII. GP), vom 11.04.2025. https://www.parlament.gv.at/dokument/XXVIII/J/1041/imfname_1676919.pdf Letzter Zugriff: 22.07.2025.

[2] Vgl. Statistik Austria. Bildung in Zahlen. 2023/24. Tabelle 1.4.9a  Schüler:innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf an allgemein bildenden Pflichtschulen 2023/24. Letzter Zugriff: 08.07.2025.

[3] Vgl. Nationaler Bildungsbericht 2024: Kapitel C Daten. Abb. C3.2.a: Primärschultyp bei Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf nach Schulstufe (2019/20, 2022/23). Letzter Zugriff: 07.07.2025.

Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 1041/J-NR/2025 betreffend Bildungspolitische Datenlage und Kennzahlen inklusiver Bildung (PDF)

von Felix Steigmann

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