Die Lufthansa Group initiierte im November 2025 ihr neues Accessibility Customer Advisory Committee in Frankfurt am Main, Deutschland. Ziel des Gremiums ist es, das Reiseerlebnis für Menschen mit Behinderungen zu verbessern.
Im Beirat sind Personen mit Mobilitätseinschränkung, Sehbehinderung, Hörbehinderung oder Lernschwierigkeiten vertreten. Diese bringen ihre Erfahrungen und ihr Wissen ein, um Produkte und Services der Lufthansa Group im Hinblick auf Barrierefreiheit weiterzuentwickeln. Unterstützt wird die Initiative vom Landesbehindertenrat Nordrhein-Westfalen (LBR), dem Dachverband der Selbsthilfevertretungen und Sozialverbände des Landes.
Auch die paralympischen Athleten Johanna Recktenwald und Nico Dreimüller wirken im Gremium mit. Sie ergänzen das rund 20-köpfige Team mit ihrer persönlichen Expertise als Sportler*innen und Reisende.
Gemeinsamer Einsatz für mehr Barrierefreiheit
Lufthansa-Manager Dieter Vranckx betont: „Wir wollen das Reiseerlebnis für Passagiere mit körperlichen oder kognitiven Beeinträchtigungen gemeinsam mit der Zielgruppe weiterentwickeln und so einfach und selbstbestimmt wie möglich gestalten. Die Mitglieder des Lufthansa Group Accessibility Customer Advisory Committee unterstützen uns mit wertvollen Erkenntnissen und Empfehlungen. Dabei haben wir im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes die gesamte Reisekette und die teilweise sehr unterschiedlichen Bedürfnisse für ein Angebot zum barrierefreien Reisen im Blick. Den Fokus setzen wir auf alle Hebel, die wir als Lufthansa Group selbst in der Hand haben, um das Flugerlebnis für alle unsere Gäste stetig zu verbessern.“
Die Geschäftsführerin des Landesbehindertenrat Nordrhein-Westfalen, Ann-Christin Rauch, nennt die Kooperation einen Meilenstein für Barrierefreiheit: Sie sei die erste ihrer Art zwischen einer Selbsthilfevertretung und einem privaten Unternehmen. Ziel sei es, Barrierefreiheit lösungsorientiert umzusetzen und damit Teilhabe selbstverständlich zu machen.
Konzernweiter Fokus auf sichtbare und unsichtbare Barrieren
Die Lufthansa Group wird regelmäßig mit den Mitgliedern des Beirats zusammentreffen, um Rückmeldungen einzuholen, Vorschläge zu besprechen und vielversprechende Ideen weiterzuentwickeln. Auch Kund*innen mit besonderen Anforderungen an die Flugreise können ihre Erfahrungen einbringen und an Themen rund um barrierefreies Reisen mitarbeiten. In den vergangenen Monaten wurden zudem die Webseiten der Lufthansa überarbeitet: Sie bieten nun wichtige Informationen für Menschen mit Behinderungen in vereinfachter Struktur und Sprache sowie mit zusätzlichen hilfreichen Inhalten. Die Seiten sind jederzeit über ein Rollstuhl-Symbol in der Kopfleiste neben den Spracheinstellungen erreichbar.
Bis Ende 2026 möchte die Lufthansa Group zudem konzernweit der Hidden Disabilities Sunflower Initiative beitreten. Dieses internationale Programm unterstützt Menschen mit nicht sichtbaren Behinderungen dabei, diskret auf ihre Bedürfnisse hinzuweisen: Erkennbar an einer gelben Sonnenblume auf grünem Grund. Austrian Airlines ist seit 2023 Mitglied der Sunflower-Initiative, Eurowings seit April 2025 und SWISS seit November. Noch in diesem Jahr folgt Lufthansa, bis Ende 2026 sollen alle Airlines der Lufthansa Group an Bord der Initiative sein.
In Österreich ist die Hidden Disabilities Sunflower am Flughafen Wien erhältlich.
Inklusive Planungsgruppe des Österreichischen Behindertenrats
Auch der Österreichische Behindertenrat setzt sich kontinuierlich für Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und in der Mobilität ein. So bringen etwa Expert*innen von vielen verschiedenen Interessenvertretungen in der Inklusiven Planungsgruppe des Österreichischen Behindertenrats ihre Erfahrungen und Expertise ein.
Gemeinsam versuchen sie, umfassende Barrierefreiheit zu erreichen – auch im Bereich des Reisens.