Dr. Leonhard Besl vom Referat Kunst und Kultur im Amt der Salzburger Landesregierung arbeitete rund zweieinhalb Jahre an einem Katalog, der die Arbeiten von 33 Künstler*innen mit Behinderungen darstellt und so Menschen, deren künstlerisches Schaffen „oft hinter dem Schleier der sozialen Fürsorge verschwindet“, besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Die ursprüngliche Idee hinter diesem Projekt war, Künstlerinnen, die oft im vor der Öffentlichkeit Verborgenen arbeiten, ein Forum zur Präsentation ihrer Werke zu bieten und sie bekannter zu machen.
Laut Leonhard Besl, der selbst einen Rollstuhl nützt, leben bzw. lebten viele der in diesem Katalog erfassten Künstler*innen in sozialen Betreuungseinrichtungen. „Und obwohl jede einzelne künstlerische Intervention auch im sozialen Kontext gesehen werden muss, in dem sie entsteht, ist es doch die ästhetische Äußerung jedes und jeder einzelnen Kunstschaffenden, die besticht“, so der Kurator.
Obwohl es das Ansinnen dieses Katalogs war, einen möglichst großen Querschnitt der kreativen Ausdruckskraft physisch, psychisch und sinnlich behinderter Menschen aus den Bereichen der bildenden und darstellenden Kunst als auch der Literatur und der Medienkunst abzubilden, ist „Andersart“ laut Besl eine Sammlung mit Exponaten geworden, die ihren Ursprung großteils in der bildenden Kunst haben. „Die abgebildeten Werke sprechen aber in jedem Fall für sich und laden uns ein, unsere Blicke für das Soziale zu schärfen, uns gleichzeitig aber einen Sinn für die Ästhetik des Augenblicks zu bewahren“, so Besl.
Der Katalog vereint Kunstwerke folgender Personen
Andreas Angerer, Nicole Baïer, Gertrud Baumann, Leonhard Besl, Thilo Braun, Evelyne Gehrer, Dominik Gerhartinger, Susanne Girlek, Klaus Graninger, Melanie Greilinger, Markus Heigl, Roman Hirschbichler, Johannes Hollweger, Elona Krasniqi, Elisabeth Krenner, Gerhard Maurer, Harald Mayrhofer, Wolfgang Mösenbacher, Günther Mrazek, Andrea Mühlbacher, Farshad Pezeshki, Stefan Pichler, Beatrix Pölzl, Simon Praschberger, Sajra Residović, Nina Resl, Angela Scheckenberger, Johann Schmeissner, Martha Schöndorfer, David Steiner, Sabine Thaler, Reiner Zellinger und Michael Zeppetzauer.
Finanziert wurde das Buchprojekt mit rund 8.000 Euro aus Mitteln des Kulturreferats.