Eine von Heike Grebien, Bereichssprecherin für Menschen mit Behinderungen der GRÜNEN, im November 2021 in den Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen des Nationalrats eingebrachte Petition der Österreichischen Gesellschaft für ME/CFS, die Anerkennung, Versorgung und soziale Absicherung für Menschen mit ME/CFS sowie Investitionen in die Forschung fordert, wurde am 22. März 2023 an den Gesundheitsausschuss im Österreichischen Parlament zugewiesen.
ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom, ICD G 93.3) ist eine schwere neuroimmunologische Multisystemerkrankung, bei der es zur Verschlechterung des Gesundheitszustandes nach jeglicher Anstrengung (Post-Exertional Malaise) und krankhafter Fatigue kommt. Viele Betroffene sind arbeitsunfähig, können das Haus nicht mehr verlassen oder sind bettlägerig. Die Krankheit führt zu erheblicher Minderung der Lebensqualität und großer sozialer Isolation. Durch Long Covid rückte die Erkrankung verstärkt in den Fokus. Immer mehr Menschen erkranken nach einer Covid-Infektion oder anderen Infekten an ME/CFS. In Österreich sind internationalen Studien zufolge bereits vor der COVID-Pandemie zwischen 26.000 und 80.000 Menschen daran erkrankt. Weltweit wird die Anzahl der Erkrankten auf rund 17 bis 24 Millionen Menschen geschätzt.
Anerkennung von ME/CFS und Ausbau medizinischer Versorgung
Die Anerkennung, medizinische Versorgung und soziale Absicherung von Menschen mit ME/CFS sowie die Finanzierung der Forschung zur Krankheit fordert eine Petition, die NAbg. Heike Grebien im November dem Petitionsausschuss überreicht hat. Am 22. März 2023 wurde die Petition an den Gesundheitsausschuss im Österreichischen Parlament zugewiesen.
Laut der Petition benötigen Menschen mit ME/CFS in in vier Handlungsfeldern dringend Unterstützung:
- Bewusstseinsbildung durch Information und Aufklärung von Ärzt*innen und der Bevölkerung
- Aufbau und Finanzierung medizinischer Behandlungs- und Versorgungsstrukturen
- soziale Absicherung der Betroffenen
- finanzielle Förderung der Forschung zu ME/CFS
Nach wie vor ist ME/CFS in Österreich – auch in Fachkreisen – viel zu wenig bekannt. Betroffene haben meist einen Ärzt*innenmarathon und langjährige Fehlbehandlungen hinter sich, bevor sie ihre Diagnose erhalten.
„Wissenschaft und Medizin sollte sich dieser schweren Krankheit verstärkt annehmen, damit geeignete Behandlungsmöglichkeiten gefunden werden. Es ist dringend notwendig, dass es für Betroffene kompetente Anlaufstellen gibt und sie die bestmögliche Therapie erhalten“, betont Heike Grebien.
Service-Links
Österreichische Gesellschaft für ME/CFS