Aktuelle Fahrgastinfos aus dem Betrieb der Wiener Linien in Österreichischer Gebärdensprache via App. Die Anmeldung zum Testbetrieb ist ab sofort möglich.
Die Wiener Linien entwickelten in Kooperation mit dem Unternehmen Sign Time die erste Testversion für den Gebärdenavatar Iris. Damit werden Betriebsinformationen und Störungsmeldungen in Gebärdensprache angeboten. Die Testversion steht vorerst für Android-Handys zur Verfügung, eine iOS-Version ist für die nächste Ausbaustufe geplant.
Wenn eine U-Bahn im Netz der Wiener Linien kurzfristig nicht fahren kann, gibt es Echtzeit-Infos auf der Website und in der WienMobil-App. Diese Informationen sollen für rund 10.000 gehörlose Menschen in Österreich nun noch einfacher zugänglich gemacht werden. Denn ihre Muttersprache ist die Österreichische Gebärdensprache.
Künftig soll die virtuelle Wiener-Linien-Mitarbeiterin Iris sämtliche Betriebs- und Störungsinfos via App in Gebärdensprache übersetzen. In der aktuellen Testphase, die am 22. September 2022 startet und bis Ende November läuft, können die ersten Videos abgerufen werden. Weitere Gebärdensprach-Übersetzungen werden laufend ergänzt.
Barrierefreie Kommunikation im öffentlichen Raum
Bei der Entwicklung des Gebärdenavatars Iris stehen gehörlose Fahrgäste im Fokus, denn uns ist wichtig, dass all unsere Fahrgäste die wichtigen Echtzeitinformationen erhalten. Wir sind für alle da“, erklärt Hans-Jürgen Groß, Konzernbeauftragter der Wiener Stadtwerke für Barrierefreiheit.
Wer den Gebärdenavatar testen möchte, schreibt eine kurze E-Mail an gebaerdenavatar@wienerlinien.at. Daraufhin wird die E-Mail-Adresse im Testsystem registriert und ein Download-Link versendet. Nach Download der Test-App können die Gebärdensprach-Übersetzungen im Routenplaner und unter den Betriebsinfos abgerufen werden. Jene Informationen, die in Gebärdensprache verfügbar sind, sind durch ein rotes Händepaar gekennzeichnet.
So funktioniert der Gebärdenavatar Iris
Fahrgastinformationen im öffentlichen Verkehr sind hoch standardisiert. Die rund 5.000 Stationen im Wiener-Linien-Netz und rund 30 Störungsarten können vorab übersetzt werden. Im Störungsfall werden so die Infos nahezu live und automatisch aus dem Deutschen in die Österreichische Gebärdensprache übersetzt. In Zukunft sollen die animierten Videos in die WienMobil-App integriert werden. In der aktuellen Testversion wird mit einer eigenen Test-App für Android-Handys gearbeitet. Diese ist ähnlich wie die WienMobil-App. Sie hat einen integrierten Routenplaner und zeigt aktuelle Störungsinfos an. Der Gebärdenavatar Iris entsteht in enger Kooperation von Wiener Linien, dem Wiener Technologie-Start-Up Sign Time, der TU Wien, Upstream Mobility, den Wiener Lokalbahnen und einem Team von gehörlosen Fahrgästen.
Service-Links
Infoblatt: Infoblatt Gebärden-Avatar Iris